Die ersten (erhaltenen) Dokumente, die auf konkrete Pläne zur Errichtung eines Außenlagers in Trostberg hinweisen, sind auf Ende Oktober 1944 datiert. In einem Schreiben an den Landrat des Landkreises Traunstein, das in Abdruck auch an den Bürgemeister der Stadt Trostberg ging, teilt der Sachbearbeiter des Bayerischen Staatsministers des Innern, zugleich Reichsverteidigungskommisar für den Reichsverteidigungsbezirk Gau München-Oberbayern die "Inanspruchnahme einer Fläche von 1000 qm in der Halle 1 der Süddeutschen Kalkstickstoffwerke in Trostberg" mit. De facto wurde die später von BMW zur Produktion genutzte Halle der Süddeutschen Kalkstickstoffwerke (SKW) damit beschlagnahmt.
Das Grundstück auf dem das Außenlager errichtet wurde, befand sich ebenfalls im Besitz der SKW. In den Akten des Stadtarchives Trostberg, des Vermessungsamtes Traunsteins oder des Staatsarchives München finden sich keinerlei Hinweise, dass das betreffende Grundstück jemals den Besitzer gewechselt hätte. Das Gelände des Lagers wurde daher vermutlich für die Zwecke von Schutzstaffel (SS) als Betreiber des Lagers und den Bayerischen Motorenwerken (BMW) als Betreiber der in den Hallen der SKW untergebrachten Fertigung beschlagnahmt.
Das AL Trostberg wurde wie die meisten Lager innerhalb kürzester Zeit errichtet. Die hölzernen Baracken wurden aus Fertigbauteilen zusammengefügt und auch die anderen Teile des Lagers waren schnell erbaut. Der Aufbau der verschiedenen Teile des Außenlagers mussten von Häftlingen ausgeführt werden. Diese Häftlinge, die ihr eigenes Gefängnis erbauen mussten, wurden Vorkommando genannt. Das Trostberger Vorkommando bestand aus 20 Häftlingen, die am 3. November 1944 vom KZ Dachau nach Trostberg gebracht wurden.
Schon eine Tag darauf, am 4. November 1944 wurden 247 weitere Häftlinge nach Trostberg überstellt. Innerhalb kürzester Zeit war das Lagers also so weit fertiggestellt, dass zumindest die Umzäunung und eine rudimentäre Unterbringung der Häftlinge vorhanden waren.